Gruppenarbeit
Wir
arbeiten überwiegend in Gruppen, da diese ein hervorragendes
und geschütztes Experimentierfeld darstellen, wie es die Einzelstundensituation
nicht in vergleichbarer Weise bieten kann. Die Gruppe eröffnet
sehr viel mehr Möglichkeiten und kann dennoch ein sehr geschützter
Raum sein.
Die
wöchentlichen Gruppen haben neun und die Wochenendgruppen 16
Teilnehmer. Am Anfang von Gruppen erscheint diese Zahl den Mitgliedern
eher hoch, doch schon nach ein bis zwei Tagen zeigen sich die Vorteile
eines so vielgestaltigen Kreises von Menschen.
Konkret
kann die Arbeit in der Gruppe so aussehen: Oft sitzt man im Kreis
beieinander und jemand sagt, was sie / er sagen möchte. Sie
/ er kann mit Hilfe der Gruppenleiter ein Anliegen bearbeiten. Das
geschieht entweder im Gespräch oder unter Einbeziehung von
Innerer Achtsamkeit im Erspüren seiner selbst oder mit Hilfe
von Rollenspielen. Oder wir finden gemeinsam in Kontaktexperimenten
gewohnte Verhaltensmuster oder Einschränkungen.
Mögliche
Lösungen bleiben im Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Lösungsmöglichkeiten
werden ausprobiert. Dabei wird häufig zunächst deutlich,
was bisher Lösungen verhindert. Oft handelt es sich dabei um
Mangel oder Verwirrungen und Verstrickungen in der kindlichen Entwicklung.
Notwendige Zuwendung, Unterstützung oder Halt oder Anerkennung
oder Spiegelung oder liebevolle Grenzen oder eine neue Sichtweise
können im Kreis der Gruppe in entsprechenden Bewusstseinszuständen
erfahren werden. So werden neue Erlebnis- möglichkeiten erfahren
und angemessen integriert. Immer wieder stellen sich bisher ungeahnte
Fähigkeiten heraus. Menschen probieren in Experimenten neue
Handlungsmöglichkeiten. Neue Lösungsmöglichkeiten
sind dann manchmal überraschend und unerwartet.
Manchmal
bearbeiten wir die Dynamik der Gesamtgruppe, also aller Teilnehmer
untereinander und zu uns Leitern. Zwischenzeitlich gibt es Phasen
von eröffnender Körperarbeit in der über bestimmte
Körperhaltungen und über Atemanregung oder Massagen Zugang
zu einer tieferen Körpererfahrung und zu Gefühlen gefunden
werden kann. Mit unserer Unterstützung arbeiten und erfahren
sich die Teilnehmer dabei einzeln oder auch miteinander im direkten
Kontakt.
Wesentlicher
Bestandteil der Gruppenarbeit sind weiterhin meditative Atem- und
Spürübungen und die kreative Arbeit mit Ausdrucksmedien
wie Malen, Stimmausdruck, Masken und Tanz. Wichtige Grundelemente
aus den Kampfkünsten werden vermittelt. Es ergibt sich somit
ein ständiger Rhythmus zwischen nichtverbaler und verbaler
Selbsterfahrung und Ausdrucksmöglichkeiten.
In
der Gruppenarbeit erweisen sich auch Spiegelung und Rückmeldungen
durch die Gruppenmitglieder als sehr hilfreich. Wir können
besondere Eigenarten, Begabungen und Stärken der Klienten entdecken
und unterstützen. Die einzelnen Situationen in der Gruppe sind
je nach den Anliegen oder Bedürfnissen oder Notwendigkeiten
der Teilnehmer und der Gesamtgruppe verschieden und immer wieder
neu. Sie bedeuten einen ständigen gemeinsamen kreativen Prozess.
Die
Selbsterfahrung in der Gruppe und die Anleitung zur Teilnahme am
eigenen Lebensprozess ermöglichen den Gruppenmitgliedern, immer
bewusster auch den Alltag mitzugestalten. Sie lernen, sich immer
angemes- sener selbst zu begleiten. Diese Alltagserfahrung kann
wieder in der nächsten Gruppe aufgenommen und weiter bearbeitet
werden. So entsteht ein natürlicher lebensunterstützender
Lernprozess.
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